Anbautipps für Radieschen
Radieschen müssen nicht rot und rund sein: Es gibt sie auch in rot-weiß, weiß, gelb und/oder länglich.
Radieschen anbauen
Der richtige Standort für Radieschen
Radieschen gedeihen gut im mitteleuropäischen Klima. Allerdings kann ihnen Sommerhitze zusetzen – sie mögen eher kühle Temperaturen und vertragen auch kurzzeitigen Frost. Deshalb sind v.a. die Frühjahrssätze nicht nur recht einfach zu händeln, sondern belohnen uns in der gemüsearmen Zeit mit ihren appetitlichen Knollen.
Als Kreuzblütler lieben Radieschen einen humosen, tiefgründigen, feuchten und lockeren Boden, aber keine frische Düngung! Der milde oder scharfe Geschmack der Radieschen ist nicht nur sortenbedingt, sondern auch von ihren Wachstumsbedingungen abhängig. Je fester und trockener der Boden, um so mehr Schärfe entwickeln sie. Auch werden sie dann nicht so groß und saftig.
Radieschen aussäen und anziehen
Radieschen werden direkt gesät. Sie haben eine schnelle Entwicklungszeit, weshalb sich Folgesaaten alle zwei bis drei Wochen lohnen. Auch eine Aussaat im Balkonkasten ist problemlos möglich.
Weitere Pflege
Radieschen sollten gegebenenfalls vereinzelt werden – ein zu enger Stand ist für ihre rasche Entwicklung von großem Nachteil. Da sie sich schnell entwickeln, hängt es vom Beikrautpotenzial des Gartens ab, ob sie gejätet werden müssen. Flaches Hacken ist (falls nicht gemulcht wird) trotzdem wichtig, da es den Boden feucht hält.
Fruchtfolge und Mischkultur
Radieschen können als Vorfrucht, Beisaat (z.B. bei Möhren), Untersaat oder Nachfrucht gesät werden. Da Radieschen nur eine kurze Kulturdauer haben, ist die normalerweise bei Kreuzblütlern empfohlene Anbaupause von mindestens vier Jahren nicht unbedingt nötig. Vor allem, wenn die Radieschen in Mischkultur (z.B. mit Salat, Spinat, Mangold, Erbsen, Bohnen, Möhren, Petersilie oder als Untersaat unter Tomaten) wachsen und/oder im selben Jahr noch andere Kulturen den Radieschen folgen oder vorweggehen. Dennoch schadet eine Anbaupause nicht – mindestens ein Jahr sollte eingehalten werden.
Krankheiten und Schädlinge
Radieschen sollten v.a. in trocken-heißen Phasen vor Erdflöhen geschützt werden. Erdflohbefall ist an den perforierten Blättern zu erkennen. Entweder die frisch gesäten Radieschen direkt mit Vlies oder Kulturschutznetz bedecken oder erst dann handeln, wenn die ersten Löcher sichtbar sind (auch das bremst die vorhandenen Erdflöhe). V.a. bei Vliesbedeckung regelmäßig nach Schnecken Ausschau halten!
Radieschen ernten und lagern
Ein Radieschensatz kann normalerweise mehrfach durchgeerntet werden: zu dicht stehende und/oder große Radieschen als Erstes ziehen. Wenn das Laub schnell entfernt wird, sind sie kühl ein paar Tage gut haltbar.
Radieschen verarbeiten und verwenden
Die gängige Verwendung ist ja klar: So appetitlich, wie frisch geerntete Radieschen sind, können sie direkt oder mit ein wenig Salz geknabbert werden, zu Salat oder auf Brot roh gegessen werden. Aber auch die gegarte Variante ist köstlich: Die Radieschen verlieren kurz angedünstet ein wenig von ihrer Schärfe, bleiben aber knackig. So lassen sie sich solo oder mit anderen Gemüsen in Mischpfannen oder für Salat zubereiten. Noch unbekannter hierzulande ist die Verwendung des Laubes: Radieschenblätter schmecken würzig und können sowohl roh im Salat, als Pesto oder gegart genossen werden.
Wissenswertes
Radieschen werden als Bundware gehandelt. Das Laub bleibt an den Radieschen, um deren Frische zu belegen. Für die Haltbarkeit ist das Laub aber eher hinderlich: Darüber verdunstet Wasser, welches aus den Radieschen gezogen wird – sie werden lummelig. Also: Das Laub möglichst schnell von den Radieschen abdrehen oder -schneiden, die Wurzeln dran lassen, die Radieschen mit Wurzeln waschen und abtropfen lassen, so sind sie kühl gelagert ein paar Tage nicht nur haltbar, sondern bleiben frisch und knackig.
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(Jan. bis Okt. Mittwoch 18-20 Uhr)