
Anbautipps für Erbsen
Erbsen werden als leckeres Sommergemüse roh oder gekocht verzehrt. Der Anbau ist einfach und auch besonders für Kinder eine Freude, da sie schnell wachsen und immer zum Naschen einladen. Sie brauchen eine ihrer Höhe entsprechenden Anbindung oder Stütze (Zaun oder Reiser). Satzweiser Anbau ist möglich. Frühe und späte Sätze werden weniger vom Erbsenwickler befallen, die späten im Juni gelingen oftmals besonders gut. Erbsen gehören zu den Leguminosen und eignen sich somit gut als Vorkultur von Kulturen mit hohem Nährstoffbedarf.
Erbsen anbauen
Erbsen sind einjährig, recht anspruchslos und können Frost vertragen. Sie sind optimal für den Anbau im Freiland, können aber auch in großen Kübeln und im Hochbeet angebaut werden.
Der richtige Standort für Erbsen
Erbsen gedeihen auf allen Böden. Je nach Nährstoffangebot werden die Pflanzen kleiner oder größer. Frischen Dünger vertragen sie nicht gut, weshalb bei nährstoffarmen Böden eher eine Kompostgabe nützlich ist. Bei neu kultivierten Gärten empfiehlt sich eine einmalige Impfung des Bodens mit den artspezifischen Knöllchenbakterien. In älteren Gärten sind sie meist vorhanden.
Erbsen aussäen und anziehen
Erbsen werden in gut vorbereiteten Gartenboden gesät. Der Aussaatzeitraum reicht von Februar bis Juni. Satzweiser Anbau ist möglich, frühe und späte Sätze werden weniger vom Erbsenwickler befallen. Die späten im Juni gelingen oftmals besonders gut. Die frühen Sätze können Ende Juni geräumt werden und sind eine gute Vorfrucht für viele späte Gemüse.
Die Aussaat erfolgt in Einzel- oder Doppelreihen. Der Reihenabstand lässt sich je nach Höhe der Sorten von 50 cm bis 80 cm variieren. Wüchsige Sorten brauchen einen größeren Reihenabstand als kleine, optimale Abstände sind bei uns jeweils bei den Sorten angegeben. Doppelreihen sät man in der Regel mit 10 cm Zwischenraum und etwas größerem Abstand zwischen den Doppelreihen. In der Reihe sollten die Pflanzen 5 cm Abstand haben.
In manchen Gegenden sind die frisch gesäten Erbsen ein Leckerbissen für Tauben und ähnliche Feinschmecker. Dort sollte die Aussaat mit Netzen geschützt werden.
Weitere Pflege
Erbsen brauchen eine ihrer Höhe entsprechende Anbindung oder Stütze, dies kann ein Zaun oder ein Reiser sein. Nur sehr niedrige Sorten wie die Wunder von Kelvedon stabilisieren sich in Doppelreihen von allein. Alle anderen werden, wenn sie ca. 20 cm hoch sind, noch einmal gejätet und gehackt, bevor die Anbindung aufgebaut wird.
Entweder man steckt stabile Reiser oder baut einen Erbsenzaun aus hohem Kaninchendraht, den man 20 cm über dem Boden an Pfosten schlägt. Die Erbsen halten sich dann selber an der Rankhilfe fest. Diese Strukturen können im Garten auch als kleine Raumteiler genutzt werden – dabei sollte jedoch beachtet werden, dass Erbsen bereits vergleichsweise früh in der Saison wieder geräumt werden.
Fruchtfolge und Mischkultur
Erbsen gehören zu den Leguminosen, sie können mit stickstoffbindenen Rhizobien (Knöllchenbakterien) in Symbiose treten und sind daher eine gute Vorfrucht für Kulturen mit hohem Nährstoffbedarf. In einer Mischkultur sind gute Nachbarn Salat, Spinat, Radieschen, Rettich, Möhren, alle Kohlpflanzen, Gurken, Kürbis, Dill, Fenchel, Kümmel, Borretsch oder Petersilie.
Schlechte Nachbarn sind Bohnen, Chili, Auberginen, Paprika, Kartoffel, Zwiebel, Lauch und alle Lauchartigen.
Erbsen ernten und lagern
Ca. ab Mitte Juni kann geerntet werden. Je nach Unterart sieht die Erbse im genussreifen Zustand anders aus. Palerbsen, Markerbsen und Kapuzinererbsen werden geerntet, wenn die Hülsen prall gefüllt, aber noch frisch grün sind, und verwendet die ausgepulten Erbsen. Zuckererbsen/ Zuckearfen, bei denen die ganze Hülse gegessen wird, werden geerntet, wenn die Körner die halbe Dicke erreicht haben. Knackerbsen werden auch mit der Hülse geerntet, aber erst, wenn sie prall gefüllt sind.
Erbsen verarbeiten und verwenden
Besonders lecker sind die frischen Erbsen roh oder gekocht gegessen. Wenn man aber welche für später konservieren will, können sie blanchiert eingefroren oder eingekocht werden. Da sie viel Eiweiß enthalten, ist die Dauer des Einkochens genau einzuhalten. Sonst werden sie leicht schlecht.
Wissenswertes
Erbsen sind uralte Kulturpflanzen. Sie wurden schon vor 6000 Jahren im Europäischen Raum angebaut und gehörten mit Linsen, Hirsen und Getreiden zu den Grundnahrungsmitteln. Die ursprüngliche Form wurde durch Selektion und Zucht immer weiter entwickelt und so gibt es heute die verschiedenen Formen: Palerbse, auch Schalerbse genannt, Markerbse, Zuckererbse, Knackerbse und Kapuzinererbse.
Die Felderbse wurde früher als eiweißreiches Viehfutter verwendet und wird auch heute wieder vermehrt angebaut, um die Fruchtfolge zu entlasten.
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