Anbautipps für Gartenbohnen

Gartenbohnen sind ein beliebtes Sommer- und Einmachgemüse. Bei den Buschbohnen zum Frischverzehr werden die fadenlosen Brech- von den fädigen Schnippelbohnen unterschieden. Darüber hinaus gibt es noch die Trockenbohnen, deren Samen voll ausgereift verwendet werden. Stangenbohnen nutzen die dritte Dimension durch ihr Längenwachstum weitaus effizienter und sind dadurch platzsparender, sie sind ertragreicher und im Geschmack intensiver als Buschbohnen. Buschbohnen haben dafür geringere Ansprüche an Boden und Wasserversorgung.

Bohnen gedeihen auf allen Böden, allerdings mögen sie besonders humose, mittelschwere, kalkhaltige Lehm- oder Lösslehmböden mit guter Gare. Obwohl Bohnen sich als Leguminosen ihren Stickstoffbedarf frei Haus liefern lassen (s. unten bei Wissenswertes über Gartenbohnen), danken sie eine leichte Gabe mit reifen Gartenkompost. Sie sind sehr wärmeliebend sowie extrem frost- und kälteempfindlich. Werden sie nur für die Frisch- und nicht die Samenernte (also nicht für Trockenbohnen) angebaut, vertragen sie auch Halbschatten.

Sie können ab Anfang Mai gesät werden, und zwar möglichst zu Beginn eines warmen Witterungsabschnittes. Der Boden sollte ausreichend erwärmt sein (mindestens 10 °C). Denn kühle und zu feuchte Aussaaten werden oft durch die Bohnenfliege gequält, der Aufgang ist langsam, ungleichmäßig und lückig.

Gartenbohnen sollten ins Feuchte gesät werden, aber nur flach bedeckt werden. Dafür wird eine Legemulde so tief freigelegt, bis die trockene Deckerde entfernt ist, die Bohnen werden in Gruppen (Horsten) darauf gelegt (Buschbohnen 5 bis 6 Korn auf 50x40 cm, Stangenbohnen von 5 bis 7 Korn im Kreis um die auf 90x60 cm gestellten Stangen), angedrückt und anschließend nur dünn bedeckt. Aussaaten von Trockenbohnen und für die Samenreife sollten bis Mitte Mai geschehen, ansonsten können Gartenbohnen bis Mitte Juli gesät werden.

Weitere Pflege

Sobald die Bohnen aufgelaufen sind, wird gehackt und in den Horsten gegebenenfalls gejätet, später können die Buschformen auch gehäufelt werden – kleine Beikräuter werden zugeschüttet und die Standfestigkeit wird erhöht. Bei Stangenbohnen sollten die Triebe zu Beginn des Wachstums um die Stangen gewickelt werden (zum Stangenstellen siehe Stangenbohnen).

Fruchtfolge und Mischkultur

Gute Nachbarn sind Kreuzblüter (alle Kohlgewächse, Radieschen, Herbstrüben etc.), Salate, Kürbisgewächse, Ringelblume und einige Kräuter: Bohnenkraut, Dill, Borretsch und Estragon.

Schlechte Nachbarn sind alle anderen Leguminosen, wie Erbsen und Linsen, Zwiebelgewächse wie Schnittlauch Porree und Knoblauch und auch Fenchel, Liebstöckel und Topinambur.

Sollten reife Samen für den Speisebedarf oder die eigene Aussaat gelagert werden, dann ist es unabdingbar, sie, sobald sie krachtrocken sind, für 14 Tage bei -20 °C einzufrieren. Somit können Eier, Larven und Adulte des Bohnenkäfers Aconthoscelides obtectus, einem Lagerschädling, der sich in den trockenen Bohnen vermehren kann, getötet werden. Ansonsten kann es zur unangenehmen Überraschung kommen, sobald das Gefäß mit den Samen geöffnet wird: Durchlöcherte Bohnen, Käfer und Bohnenstaub.

Gartenbohnen dürfen nicht roh verzehrt werden, da diese toxische Lektine (Phasine) enthalten. Durch 10 bis 15 minütiges Kochen oder Braten werden die Lektine abgebaut und unschädlich.

Bohnenkraut ist der perfekte Begleiter für Gartenbohnengerichte aller Art: geschmacklich ergänzend und blähungsmindernd!

Frische Bohnen werden in ein wenig Salzwasser gegart. Das Wasser wird abgegossen und die Bohnen mit etwas Butter oder Sesamöl serviert. Auch die Verwendung in Eintöpfen, als Mischgemüse oder als Bohnensalat ist sehr beliebt.

Trockene Bohnensamen können eingeweicht und gekocht für Chili sin und con Carne genutzt und (da sie vorwiegend selbstbefruchtend sind) auch im nächsten Sommer wieder als Saatgut verwendet werden. Auch ein Salat aus gekochten Bohnensamen ist sehr zu empfehlen.

Wissenswertes

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