
Anbautipps für Knollenfenchel
Knollenfenchel ist ein Kind der mediterranen Küche, mittlerweile aber auch bei uns fester Bestandteil der Kochkultur. Der Anbau ist einfach und beansprucht nur einen Teil der Vegetationsperiode, so dass in der Regel eine Vor- oder Nachkultur erfolgt.
Knollenfenchel anbauen
Der richtige Standort für Knollenfenchel
Als mediterrane Pflanze liebt der Fenchel sonnige Standorte. Er gedeiht besonders auf gut gelockerten und mit Kompost versorgten Gartenböden. Fenchel verträgt leichte Nachtfröste, aber ab Herbst lohnt sich eine dünne Laubschicht, um ihn vor Kälte zu schützen.
Knollenfenchel aussäen und anziehen
Besonders die alten Knollenfenchelsorten, wie beispielsweise der Florentiner Fenchel 'Doux de Flocence', neigen im Sommer dazu schnell zu schießen. Daher ist es sinnvoll, diese erst ab Juni bis Anfang August vorzuziehen und als Nachkultur im Juli oder August auf ein abgeräumtes Beet zu pflanzen. Neuere Sorten eignen sich auch für den Frühjahrsanbau mit Voranzucht im Februar und März. Genannt seien hier unsere Sorten 'Fino' oder 'Géant Mammouth perfection'. Letzterer ist sowohl für den Frühjahrs- wie auch für den Herbstanbau geeignet.
Weitere Pflege
Empfehlenswert für den Reihenabstand sind ca. 40 cm und für den Abstand in der Reihe ca. 20 cm. Leichtes Anhäufeln der Knollen sowie ausreichend Feuchtigkeit fördern das Wachstum.
Knollenfenchel ernten und lagern
Ab Oktober bis Ende November kann mit der Knollenernte (samt Wurzeln) begonnen werden. Wenn es wirklich kalt wird, sollten die Knollen in Sandeinschlägen im Keller oder Frühbeet eingelagert werden.
Knollenfenchel verarbeiten und verwenden
Knollenfenchel ist ein süß schmeckendes Gemüse, das gut an süße Salate passt. Hier lässt es sich gut kombinieren beispielsweise mit Trauben und Käsestückchen oder auch mit Möhren, Äpfeln und fein geschnittenem Lauch. In gedünsteter Form passt Fenchel gut zu Möhren mit einer Orangensoße.
Groß geschnittene Stücke schmecken delikat, wenn sie in einer Tomatensauce mit Käse überbacken im Ofen zubereitet werden. Knollenfenchel ist reich an Vitamin A und C sowie den Mineralstoffen Kalium, Magnesium und Eisen. Der spezifische Geschmack und Geruch wird von ätherischen Ölen hervorgerufen.
Wissenswertes
Knollenfenchel gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und zur gleichen Art Foeniculum vulgare wie der Gewürz- oder Körner- oder Teefenchel, mit dem er sich leicht kreuzt, wenn beide zu gleicher Zeit blühen. Beim Knollen- oder Gemüsefenchel bilden die verdickten Blattscheiden die "Knolle", die botanisch eigentlich eine oberirdische Zwiebel darstellt.
Der wilde Fenchel (Foeniculum vulgare ssp.vulgare var. azoricum) hat seine Heimat im Mittelmeergebiet und auch in Vorder- bis Mittelasien. Vermutlich wurde er bereits 3000 v. Chr. zwischen Euphrat und Tigris genutzt, doch erst für das 1. Jahrhundert n. Chr. gibt es sichere Nachweise, die aus Ägypten stammen. In der Antike wurde die Pflanze bereits als Arzneimittel und Gewürz genutzt. Mit den Römer*innen gelangte der Fenchel über die Alpen in hiesige Regionen. Die Herkunft unseres heutigen Knollenfenchels ist wahrscheinlich Italien. Von dort stammen auch die Synonyme Florentiner oder Bologneser Fenchel.
Ihre Frage wurde nicht beantwortet oder Sie brauchen noch einen Rat?
Unser Gartentelefon hilft Ihnen gern weiter:
(Jan. bis Okt. Mittwoch 18-20 Uhr)