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Bio-Saatgut

Anbautipps für Aubergine

Die Aubergine, Eierfrucht oder Melanzane ist erst in den letzten 40 Jahren nach und nach zu einem festen Bestandteil in der deutschen Küche geworden. Ähnlich verhält es sich mit dem Anbau im Hausgarten: vor 20 Jahren in vielen Regionen noch ein Exot, gehört sie heute zu den beliebten Pflanzen des Anbaus zur Selbstversorgung.

Aubergine anbauen

Der richtige Standort für Aubergine

Der im Vergleich zur Etablierung in der Küche zögerliche Einzug in die Hausgärten ist im hohen Wärmebedarf der Auberginen begründet. Während vor 20 Jahren der Anbau im Freien auf Süddeutschland beschränkt war, ist er heute aufgrund der Klimaerwärmung (mit Ausnahme ausgesprochener Kältestandorte im Bergland) fast überall möglich.

Trotzdem kann, wenn vorhanden, ein Anbau im Gewächshaus vorteilhaft sein, da hier bessere und längere Ernten erzielt werden können. Ein Mittelweg wäre der Anbau im Freiland mit zeitweiligem Schutz durch Vlies oder Folie. Dies ist insbesondere bei einem kühlen Frühsommer eine gute Möglichkeit. Bei heißem Sommerwetter ist die Bedeckung aber unbedingt zu entfernen, da ein solcher Flachfolienanbau dann nicht genügend durchlüftet wird. Auch Auberginen kann es zu heiß werden. Möglich ist auch der Anbau im Frühbeetkasten, von dem nach einer Zeit die Fenster heruntergenommen werden; spätestens dann, wenn die Auberginen an die Fenster anstoßen.

Der Boden sollte ein guter Gartenboden sein oder mit Kompost gelockert werden. Auch zur Düngung wird am besten ausgereifter Gartenkompost genommen. Der Wasserbedarf ist mittel, im Gewächshaus, wie bei allen Kulturen, höher.

Aubergine aussäen und anziehen

Die Voranzucht der Aubergine beginnt so früh wie möglich im Februar, spätestens Mitte März. Auberginen brauchen von allen Gemüsen die meiste Wärme zum Keimen: 24 bis 32 °C. Die lässt sich praktisch nur erreichen, wenn die Saatschalen, in welche die Auberginen nur flach gesät wurden, auf die Heizung oder eine andere Wärmequelle gestellt werden. Fürs Gewächshaus gibt es für solche Zwecke spezielle wasserfeste Heizmatten. Gewöhnliche Heizkissen oder Wärmedecken sollten auf keinen Fall verwendet werden (Brandgefahr). Nach der Keimung werden die Pflänzchen in Töpfe von 0,5 bis 1l Volumen pikiert und im Haus bei 18 bis 22 °C weiterkultiviert. Im Frühbeet oder Gewächshaus darf die Temperatur wegen des besseren Lichtangebots während der Jungpflanzenanzucht auch 26 °C betragen.

Die Auspflanzung im Gewächshaus oder Frühbeet erfolgt, wenn es sicher frostfrei ist und die Pflanzen eine Größe von 15 bis 20 cm erreicht haben; im Freiland nicht vor Mitte Mai. Es sollten nicht nur die letzten Nachtfröste abgewartet werden, sondern die Auberginen erst dann ins Freie gepflanzt werden, wenn der Boden sich erwärmt hat und eine nicht zu kalte Wetterperiode erwartet wird.

Weitere Pflege

Im Hausgarten werden die Auberginen normalerweise nicht geschnitten. Sie produzieren dann kleinere, aber mehr Früchte, als wenn die Nebentriebe nach dem Fruchtansatz gekappt werden. Wenn die Pflanzen umzukippen drohen, werden sie mit Stäben gestützt. Im Gewächshaus wachsen die Auberginen deutlich höher und werden an Schnüren bis zu etwa 1,5 m Höhe aufgeleitet. Ihnen sollten nur zwei bis drei Triebe belassen werden.

Krankheiten und Schädlinge

Im Gewächshaus und Folientunnel können Raubmilben gegen Spinnmilbenbefall zum Einsatz kommen.

Aubergine ernten und lagern

Es besteht immer wieder Unsicherheit hinsichtlich des richtigen Erntezeitpunktes von Auberginen. Bei unseren eher kleinfrüchtigen Sorten darf nicht abgewartet werden, bis sie die Größe von Auberginen aus dem Supermarkt bekommen. Es ist gut, die Entwicklung der Früchte schon vorher zu beobachten: Im jungen Zustand sind die Früchte der violetten Sorten sehr dunkel und glänzend. Die Außenhaut ist noch zart.

Mit zunehmender Reife werden die Früchte größer, und die Fruchtschale fester, bei manchen Sorten hellt sie auch etwas auf. Zum richtigen Erntezeitpunkt sollen die Auberginen noch ihren Glanz haben, und die Schale zwar fest aber nicht hart sein. Dies gilt auch für die weißen und grünen Sorten.

Wenn die Früchte ihren Glanz verlieren, ein mehr stumpfes Aussehen bekommen und härter werden, haben sie im Innern bereits Kerne entwickelt. Die Früchte verfärben sich dann auch gelblich, was bei den violetten Sorten einen olivfarbenen Ton ergibt. Oben unter den Kelchblättern, wo die Frucht zuerst weiß ist, wird sie dann rein gelb. Solche Früchte sind meist bitter und nicht mehr genießbar. Einzelne Probeernten geben den besten Aufschluss: sind noch keine Kerne vorhanden, oder diese noch hell, so sind die Früchte gut. Die Früchte werden mit der Gartenschere abgeschnitten – Vorsicht: Der Kelch vieler Sorten ist stachelig!

Aubergine verarbeiten und verwenden

Ein Rohgenuss von Auberginen ist unbekömmlich, daher werden sie ausschließlich gegart verwendet. Die häufigste Zubereitungsart ist das Schmoren in Olivenöl allein oder mit anderem Gemüse. Die Auberginen nehmen wegen ihrer schwammartigen Konsistenz dabei viel Öl auf, welches sie später zum Teil wieder abgeben.

Sollen die Auberginen mit weniger Öl oder Fett gebraten werden, so werden sie in etwa 1 cm dicke Scheiben geschnitten, gesalzen, aufeinandergestapelt und mit einem Teller beschwert. Nach einer halben bis einer Stunde ist dann viel Flüssigkeit ausgetreten. Die Scheiben werden nun paniert oder direkt gebraten. Diese Scheiben werden in Italien auch zu leckeren Aufläufen verwendet.

In Indien, einem Hauptanbauland von Auberginen, werden diese vielfach als Ganzes geröstet und das Fruchtfleisch zu verschiedensten Currys oder Marsalas verarbeitet.

Wissenswertes

Auberginen gehören zu den Nachtschattengewächsen und enthalten geringe Mengen an Solanin und Bitterstoffe. Wenn Auberginen deutlich bitter sind, werden ihnen die Bitterstoffe durch das Salzen der Scheiben, ggf. anschließendes Waschen entzogen. Leichte Bitterkeit geht beim Erhitzen verloren. Ist das Fruchtfleisch im Innern grün, was vor allem bei überreifen Auberginen vorkommt, enthalten sie mehr Solanin und dürfen nicht mehr verzehrt werden. Solanin wird durch Erhitzen nicht zerstört.

Eine gentechnisch veränderte Auberginensorte 'Bt-Brinjal' wurde 2009 in Indien zum Anbau zugelassen, deren versprochene Vorteile einer Schädlingsresistenz sich nicht bewahrheiteten. Nach massiven Protesten wurde die Zulassung von der Regierung zunächst zurückgenommen. Dort gilt seitdem ein Moratorium für den Anbau gentechnisch veränderter Auberginen. Angebaut wird Bt-Brinjal des deutschen Konzerns Bayer/Monsanto aber in Bangladesch und auf den Philippinen. In der EU gab es bisher nur Freisetzungsversuche, aber keinen Anbau gentechnisch veränderter Auberginen.

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