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Bio-Saatgut

Anbautipps für Radicchio und Catalogna

Diese Zichoriensalate sind aus der italienischen Küche zu uns gekommen. Im Handel sind vor allem die rot-weißen, festen Köpfe vom Typ 'Palla Rossa', der daher für viele Menschen zum Synonym für Radicchio geworden ist. Aber auch grüne und gesprenkelte Sorten sowie solche mit zarteren Blättern wie der Zuckerhut gehören zu den Radicchios. Die herberen Catalognas sind ebenfalls nahe verwandt. Der Anbau von Radicchio ähnelt dem von Kopfsalat.

Radicchio und Catalogna anbauen

Der richtige Standort für Radicchio und Catalogna

Obwohl der Radicchio aus Italien stammt, sind alle in Mitteleuropa gebräuchlichen Sorten für unser Klima geeignet. Mit einer Einschränkung: der in Italien übliche Frühjahrsanbau ist in kühleren Lagen nicht empfehlenswert, da Radicchio dann schnell zu schossen beginnt. Radicchio bevorzugt mittelschwere, humose Böden mit guter Nährstoffversorgung, will aber keine frische Düngung.

Auch auf sandigen Böden gedeiht er noch gut, wenn er ausreichend Wasser zur Verfügung hat. Allerdings sind sowohl Staunässe als auch Wassergaben „von oben“ zu vermeiden, damit es nicht zu Fäulnis in den Köpfen kommt.

Radicchio und Catalogna aussäen und anziehen

Radicchio wird im Juni oder Juli in Saatschalen ausgesät, und sobald er die ersten echten Blättchen entwickelt hat in Anzuchttöpfchen pikiert. Alternativ kann auch direkt in diese gesät werden. Praktisch sind Topfplatten oder Töpfchen aus verrottbarem Material, die mit ausgepflanzt werden.

Die Catalognas werden etwas früher gesät. Sie sind entweder schossfest (Blattform) oder werden extra wegen der Schosstriebe angebaut (Puntarelle). Die Catalogna (Blattzichorie) kann auch direkt gesät werden und steht enger.

Auch bei Radicchio ist Direktsaat und späteres Vereinzeln auf 30 x 30 cm möglich, aber weniger gebräuchlich, da Köpfe aus vorgezogenen Pflanzen meist schöner und gleichmäßiger werden.

Weitere Pflege

Die Jungpflanzen werden mit vier bis fünf Blättern ausgepflanzt. Sie dürfen nicht zu tief gesetzt werden, ihr Wurzelhals soll frei bleiben, um Fäulnis vorzubeugen.

Außer dem üblichen Hacken und ggf. Jäten braucht Radicchio keine weitere Pflege. Bei stärkeren Frösten kann mit Vlies abgedeckt werden um diese abzumildern. Im Herbst verträgt Radicchio im Allgemeinen leichte Fröste bis etwa -5 °C.

Radicchio und Catalogna ernten und lagern

Je nach Aussaat- und Pflanzzeitpunkt kann die Ernte von Radicchio im September beginnen und sich bis November fortsetzen, mit Vliesbedeckung auch bis in den Dezember hinein reichen. Spät geernteter Radicchio kann mit den Wurzeln in Sand eingeschlagen im Gemüsekeller o.Ä. einige Wochen frisch gehalten werden. Die äußeren Blätter sollten, angefaulte Blätter müssen vorher entfernt werden.

Radicchio und Catalogna verarbeiten und verwenden

Die Verarbeitung von Radicchio zu Salat oder zu Mischsalaten richtet sich ganz nach dem persönlichen Geschmack. Vom eher milden Zuckerhut (der Name hat aber nichts mit Süße zu tun, sondern beschreibt die Form), über die „klassischen“ Radicchios bis zur herben Catalogna-Blattzichorie können kräftig bittere oder dezent bittere, mit Obststückchen verfeinerte Salate kreiert werden. Hierzu wird er üblicherweise klein geschnitten.

Wenn der Salat zu bitter erscheint, kann dies durch längeres Liegenlassen im Wasser oder Wässern nach dem Schneiden abgemildert werden. Bei letzterer Methode geht allerdings auch viel von dem wertvollen Bitterstoff Intybin verloren. Eine Verwendung als Gemüse ist auch möglich. Bei der Catalogna puntarelle ist dies das übliche Verfahren: die fleischig verdickten Blütentriebe werden in der Pfanne gedünstet.

Wissenswertes

Der Zuckerhutsalat war früher auch unter dem Namen Fleischkraut bekannt, heute wird er offiziell als Radicchio 'Zuckerhut' bezeichnet. Auch die alte Bezeichnung "Herbstzichorie" (im Gegensatz zu "Kopfzichorie" für die Palla-Rossa-Typen) ist etwas irreführend, da auch alle anderen Radicchios Herbstsalate sind. Radicchio bedeutet "Würzelchen", da manche Sorten in Italien auch mit Wurzel auf dem Markt angeboten werden, so dass sie sich länger halten.

Übrigens wird das italienische Radicchio nicht "Raditschio" ausgesprochen, sondern "Radikhio". Alle Zichoriensalate gehören zur botanischen Art Cichorium intybus und stammen genau wie der Chicorée von der wilden Wegwarte ab, mit der sie sich auch kreuzen, wenn bei der Samengewinnung nicht auf ausreichenden Abstand oder eine Isolation mit insektendichten Netzen geachtet wird.

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