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Bio-Saatgut

Anbautipps für Feldsalat, Rapunzel, Nüssli

Feldsalat ist ein robuster, winterharter, nussig schmeckender Salat für die Herbst- und Winterernte. Feldsalat wurde (bzw. wird noch) bis in unsere Zeit wild auf Äckern gesammelt und ist eine unserer jüngsten Kulturpflanzen. Bei Wildsammlungen muss darauf geachtet werden, dass dort nichts gespritzt wurde. Heute ist Feldsalat dank der Kultivierung auch in den Städten aus dem winterlichen Salatangebot nicht mehr wegzudenken.

Feldsalat, Rapunzel, Nüssli anbauen

Der richtige Standort für Feldsalat, Rapunzel, Nüssli

Seine Herkunft vom Wildacker verweist auf die Genügsamkeit des Feldsalates. Seine Kultur hat allerdings in den letzten 50 Jahren eine enorme Intensivierung erfahren. Für den Anbau im Hausgarten sollte aber nicht vom Bild fast salatkopfgroßer Exemplare, wie es sie in Supermärkten zu kaufen gibt, ausgegangen werden, sondern eine extensivere Kultur angestrebt werden. Dann gibt es meist keinen Befall mit dem für den Erwerbsanbau problematischen Falschen Mehltau.

Feldsalat kann auf allen Gartenböden angebaut werden. Er erhält keine Düngung und steht als Nachfrucht früh räumender Kulturen, die ihrerseits nicht stark gedüngt wurden (sogenannte Zweite oder Dritte Tracht). Der Feldsalat selbst ist eine sehr gute Vorfrucht für die Folgekulturen im nächsten Jahr.

Feldsalat, Rapunzel, Nüssli aussäen und anziehen

Im Erwerbsanbau wird Feldsalat für den Anbau im Freiland und besonders in Folientunneln meist in Erdpresstöpfen vorgezogen und dann so gepflanzt, dass deren Rand noch über die Bodenoberfläche ragt. Dies dient vor allem der Ernteerleichterung. Im Hausgarten wird Feldsalat hingegen normalerweise von August bis September direkt aufs Beet gesät. Das Saatbett muss gut vorbereitet, fein und abgesetzt sein. Wenn es schnell gehen soll, kann der Feldsalat breitwürfig gesät und eingeharkt werden.

Empfehlenswerter ist die Aussaat in Reihen von 15 cm Abstand. Das erleichtert später die Beikrautregulierung und Ernte. Obwohl der Feldsalatsamen relativ klein ist (es gibt aber auch großsamige Sorten), wird er etwa 1 cm tief gesät, um ein Austrocknen der Saat zu vermeiden.

Feldsalat benötigt im Vergleich zu dem zu ähnlicher Zeit gesäten Spinat mehr Feuchtigkeit zum Keimen. Wenn der Boden – was im August und September oft vorkommt – sehr trocken und warm ist, muss bewässert werden. Um ein Verkrusten der Saat zu vermeiden, empfiehlt es sich dann, das Beet ein paar Tage vor der Aussaat des Feldsalates durchdringend zu gießen (ein bis zwei Kannen pro Quadratmeter) und dann zur Aussaat die eben angetrocknete Oberfläche nochmal flach mit dem Rechen zu bearbeiten.

Weitere Pflege

Wenn der Feldsalat direkt gesät wurde, kann es vorkommen, dass er zu dicht steht, dann sollte auf einen Abstand in der Reihe von etwa 2 cm vereinzelt werden, bei Breitsaat etwa 5 cm nach allen Seiten. Ausgestochene Pflänzchen können z.B. ins Frühbeet versetzt werden und geben dann schnell eine schöne Ernte. Der Feldsalat auf dem Beet muss, wenn nötig, durch Hacken und/oder Jäten von Beikraut befreit werden. Insbesondere die Vogelmiere, die den ganzen Winter über weiter wächst, kann ihn sonst überwuchern. Feldsalat wächst anfangs recht langsam, erst mit den kühleren Temperaturen werden die Rosetten größer.

Feldsalat, Rapunzel, Nüssli ernten und lagern

Feldsalat kann bei früher Saat ab Oktober geerntet werden. Es werden immer die größten Rosetten ausgestochen, die kleineren wachsen weiter und werden später geerntet. Die Ernte kann sich über den ganzen Winter hinziehen. Um auch bei Schnee ernten zu können, kann das Beet locker mit Fichtenreisig o.Ä. abgedeckt werden. Auch Abdeckung mit Vlies ist möglich, führt aber leicht zu Mehltau oder Fäulnis. Spätere Aussaaten als September werden erst gegen Ende des Winters, zum Frühjahr hin, erntereif.

Es ist nicht zu empfehlen, den Feldsalat dann schon im Winter, wenn er noch klein ist, zu ernten. Überwinterter Feldsalat kann im Frühjahr noch eine Zeit lang geerntet werden, bevor er in Blüte geht. Tipp: Feldsalat niemals mit der Wurzel ernten, sondern unterhalb der Rosette so schneiden, dass bereits vergilbte oder angefressene Blätter auf dem Beet verbleiben – das spart die allermeiste Putzarbeit in der Küche!

Feldsalat, Rapunzel, Nüssli verarbeiten und verwenden

Viele Menschen scheuen den Putzaufwand selbst geernteten Feldsalates. Wenn wie oben beschrieben geerntet wird, ist es aber gar nicht so aufwendig. Den Feldsalat nicht so, wie er aus dem Garten kommt, ins Wasser werfen, sondern vor dem Waschen putzen: den Stiel der Rosette von unten nochmals nachschneiden, wenn noch vergilbte Blätter daran sind. Ggf. einzelne braune Blätter in der Rosette abzupfen und dann waschen. Kleinere Rosetten können ganz in die Salatschüssel kommen, größere werden etwas zerpflückt.

Feldsalat ist der Wintersalat schlechthin, allein oder in Mischsalaten mit anderem Grün, Obst oder geriebenen Möhren etc. Sein nussiger Geschmack kann durch Zugabe von gerösteten Walnüssen oder Kürbiskernöl zum Dressing noch hervorgehoben werden.

Wissenswertes

Der botanische Name Valerianella bedeutet "Baldriänchen". Wenn Feldsalat im Frühjahr zur Blüte kommt, ist die Verwandtschaft zum Baldrian (Valeriana) gut zu riechen. Auch das Saatgut erinnert vom Geruch her noch an diese Verwandtschaft. Feldsalat hat aufgrund seiner traditionellen Wildnutzung in vielen Regionen besondere Namen wie Rapunzel, Vogerlsalat, (Österreich), Nüsslisalat (Schweiz), Nüsschen (Nordhessen) oder Lämmersalat (Baden).

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(Jan. bis Okt. Mittwoch 18-20 Uhr)