Anbautipps für Feuerbohnen (Prunkbohnen)

Die Feuerbohne, auch Prunkbohne genannt ist weniger kälteempfindlich als die anderen Gartenbohnen. Die Drüsenhaare auf der Unterseite der Blätter ermöglichen eine Aufnahme von Wasser aus der Luft. Durch den schnellen, üppigen Wuchs lassen sich in kürzester Zeit Zäune, Kinder-Zelttipis aus Stangen oder Sichtschutzwänden begrünen.

Im frostfreien Anbau ist die Pflanze mehrjährig, in unseren Breiten stirbt sie jedoch in der Regel im Herbst ab.

Feuerbohnen lassen sich gut auf Balkonen in Kübeln anbauen und locken an jedem Standort viele Bienen an. Nur eine sparsame Düngung mit Kompost ermöglicht der Pflanze, sich selber aus der Luft ihren Stickstoff zu holen, bei einer Überdüngung ist das nicht mehr möglich.

Der Boden um die Feuerbohnenpflanzen sollte immer gut gelockert sein. Bei stark verschlämmten und verdichteten Böden kann ein Absterben der äußeren Wurzelschicht durch Rhizoctonia solani entstehen, wodurch ein frühzeitiges Absterben der Kultur einsetzen kann. Erblühen die feuerroten, weißen oder auch gemischtfarbenen Blüten, sollte es nicht zu heiß sein, da sonst das Abwerfen der unbefruchteten Feuerbohnenblüten passieren kann.

Die Aussaat kann Anfang bis Mitte Mai, je nach Frostaussichten, mit 5 bis 6 Bohnen um die schon gesetzten Stangen geschehen. Dafür ist das längere Einweichen der Samen für mindestens 12 Stunden von Vorteil. Die Feuerbohnen sollten nicht tiefer als 3 cm gesät werden, da die Samen Sauerstoff zum Keimen brauchen. Deswegen ist das lockere Bedecken der Ablagestellen mit Erde günstig. Es ist auch möglich, ab April in einem warmen, hellen Raum die Pflanzen vorzuziehen, um dann nach den letzten Frösten direkt an die Stangen zu pflanzen.

Weitere Pflege

Die Stangen werden in den ersten Wochen von den links windenden Feuerbohnenranken nicht immer von selbst umwickelt. Sie interessieren sich sowohl für ihre Nachbarstangen, wie auch für Zäune und Anderes in ihrer Umgebung. Ein unterstützendes Linkswickeln an der dazugehörigen Stange erleichtert spätere Pflegearbeiten unter der Feuerbohnenkultur.

Die langen Hülsen werden in einem jungen Stadium geerntet. So bilden sich immer wieder neue Ansätze. Sollten beim Zerbrechen Fäden auftauchen, müssen sie vor dem Zerschneiden, genau wie der Stielansatz, abgezogen werden.

Um die trockenen Bohnen einzulagern, dauert der Erntebeginn oft bis Ende August. Die Hülsen werden dann braun und knusprig. Nach und nach können sie jetzt einzeln aus dem Bestand geschnitten werden und an einem trockenen, luftigen Platz trocknen. So springen die Samenanlagen dann auch am besten auf.

Ein besonderes Erlebnis ist es, jede einzelne Hülse von Hand zu öffnen und ihre Färbungen zu bewundern. Feuerbohnen haben faszinierende Samenfarben, rein schwarz, rein weiß, braun gesprenkelt und verschiedene pink-schwarze Marmorierung. Schneller geht es, alles auf einmal in einer Wanne mit weichen Schuhsohlen oder einem Tuch darauf auszutreten und dann die Feuerbohnen raus zu sortieren. Danach raten wir, sie in geschlossenen Behältern gegen die vielleicht vorhandenen Bohnenkäfer 14 Tage bei -18°C einzufrieren. Wegen des Kondenswassers soll der Behälter erst wieder geöffnet werden, wenn alles wieder Raumtemperatur erreicht hat.

Jetzt ist ein schöner Wintervorrat, der, wenn die Bohnen gut getrocknet sind, sogar 5 Jahre seine Keimfähigkeit beibehält.

Alle Bohnenzubereitungen müssen gekocht werden, damit die giftigen Phasine (toxische Lektine) unschädlich gemacht werden.

Die trockenen Bohnen sollten mindestens 12 Stunden vor dem Kochen in salzfreiem Wasser eingeweicht werden, um die Kochzeit zu verringern. Wegen der ausgeschwemmten Giftstoffe ist es wichtig, das Einweichwasser abzugießen. Bei der richtigen Zubereitung werden Feuerbohnen wieder sehr weich. Salz sollte erst zugegeben werden, wenn die gewünschte Konsistenz erreicht wurde.

Die getrockneten Samen können zu Eintöpfen oder Bohnensalaten verarbeitet werden.