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Bio-Saatgut

Anbautipps für Gurken

Von Gurken gibt es eine ganze Reihe von Sorten unterschiedlicher Nutzungsrichtung:
Salatgurken und Vespergurken, auch Jausengurken oder Snackgurken genannt, für den Frischverzehr. Einlegegurken oder Gewürzgurken, die hauptsächlich zu Essiggurken verarbeitet werden und Schälgurken für die Zubereitung als Schmorgurken oder Senfgurken.

Gurken können, bis auf wenige Ausnahmen, unter Stressbedingungen Bitterstoffe entwickeln. Diese sind zwar nicht ganz so giftig wie etwa die von Zierkürbissen, sollten aber auf keinen Falle verzehrt werden.

Gurken anbauen

Der richtige Standort für Gurken

Gurken sind wärmeliebende Pflanzen, gleichzeitig lieben sie – anders als Tomaten – eine hohe Luftfeuchtigkeit. Länger anhaltende Blattnässe leistet aber Krankheiten wie dem Falschen Mehltau Vorschub. Gegen Wind sind Gurken empfindlich. Daraus lassen sich die Rahmenbedingungen für den erfolgreichen Gurkenanbau ableiten: Im Gewächshaus sind Wärme und Windschutz normalerweise gegeben, die Luftfeuchtigkeit wird über regelmäßiges Gießen mit der Brause oder Besprühen erreicht.

Ein gemeinsamer Anbau von Gurken und Tomaten ist deswegen eher ungünstig. Im Freiland wird ein sonniger aber windgeschützter Platz gewählt. Den Windschutz können die Gartenhecke, Gebäude oder höhere Kulturen bieten. Der Boden sollte locker und leicht erwärmbar sein. Dies wird möglichst durch eine Kompostgabe verbessert, welche die Gurken auch gerne "unter die Füße" bekommen können.

Gurken aussäen und anziehen

Gurkenpflanzen entwickeln sich schnell und können sowohl Ende April vorgezogen und ab Mitte Mai ausgepflanzt oder zu dieser Zeit direkt aufs Beet gesät werden. Vereinzelt oder verpflanzt wird nicht. Gurken vertragen das Verpflanzen sehr schlecht, deshalb wird bei Voranzucht auch nicht pikiert, sondern gleich in die Töpfe gesät.

In der Regel werden die Jungpflanzen fürs Freiland vorgezogen, bis sie zwei bis drei Laubblätter gebildet haben, da größere Pflanzen wegen Sonne und Wind leicht einen Pflanzschock erleiden können. Hierfür reichen also kleine Töpfe von ca. 0,3 l Inhalt.

Für das Gewächshaus oder den Frühbeetkasten dürfen die Pflanzen bis zur Pflanzung schon größer sein, da hier das Anwachsen problemlos ist. Für solche größeren Pflanzen mit bis zu 6 Blättern werden Töpfe von 0,7 bis 1 l Fassungsvermögen benötigt.

Weitere Pflege

Im Freiland werden die Gurken ebenerdig angebaut. Es ist vorteilhaft, sie in eine dicke Mulchschicht zu stellen oder den Erdboden um die Pflanzen mit technischen Mulchmaterialien (Mulchvlies, Bändchengewebe, Pappe, Wollfilz, aber nicht Folie) zu bedecken. Dies hat den Vorteil, dass der Boden darunter locker bleibt, sich bei dunklem Mulch schnell erwärmt, beim Gießen keine Erde an die Pflanzen spritzt und die Früchte später nicht auf der Erde liegen. Die Pflanzen können über dem 5. Blatt entspitzt werden, um die Bildung von Seitentrieben anzuregen, an denen die weiblichen Blüten entstehen.

Im Gewächshaus werden die Gurken auf gleiche Weise wie im Freiland gepflanzt, aber an Schnüren oder Stäben aufgeleitet. Der Haupttrieb wird bis unters Dach geführt, die Seitentriebe nach 3 bis 4 Blättern entspitzt, so dass immer nach der letzten Blüte noch ein Blatt als Abschluss bleibt. Es gibt aber eine ganze Reihe ausgefeilter Schnitttechniken, die je nach den Verhältnissen im eigenen Gewächshaus erprobt werden können. In jedem Fall wird regelmäßig mit angewärmtem Wasser gegossen. Das Besprühen der Pflanzen oder Sprengen mit der Brause erfolgt am besten morgens oder mehrfach im Laufe des Tages. Abends sollen die Pflanzen trocken in die Nacht gehen.

Krankheiten und Schädlinge

Wenn Mehltau auftritt, sind die befallenen Blätter zu entfernen und das Sprengen zu reduzieren. Bei Spinnmilbenbefall, der vor allem auftritt, wenn jedes Jahr wieder Gurken oder anderes Fruchtgemüse im selben Gewächshaus stehen, sollte die Luftfeuchtigkeit erhöht werden. Es gibt mehrere Raubmilbenarten, welche die Vermehrung von Spinnmilben eindämmen können.

Gurken wollen gleichmäßig gute Wachstumsbedingungen und reagieren auf jeglichen Stress durch Kälte, Trockenheit, große Hitze mit Wachstumsstockungen und auch mit bitteren Früchten. Die gleichmäßige Wasserversorgung ist dabei der Faktor, den wir am leichtesten regulieren können.

Gurken ernten und lagern

Je nach Nutzungsrichtung werden die Gurken in unterschiedlichen Reifestadien geerntet. Die Einlegegurken entweder ganz klein als Cornichons oder etwas größer als klassische Essiggurke. In jedem Fall, bevor die Samenhöhle im Innern größer wird und mehr Gallerte enthält, dann nämlich würden die eingekochten Gewürzgurken zu weich. Salat und Vespergurken können etwas später geerntet werden, es sollten aber noch keine deutlichen Samen zu sehen sein.

Der richtige Erntezeitpunkt für Schälgurken ist, wenn sie ausgereift sind, beginnen gelb zu werden und ihren leicht sauren Geschmack entwickeln, der für Schmorgurken und Senfgurken erwünscht ist. Grüne Gurken vom Reifestadium der Salatgurke sind geschmort oder als Senfgurken eingekocht eher langweilig.

Gurken verarbeiten und verwenden

Außer bei sogenannten absolut bitterfreien Sorten sollten die Gurken vor dem Verzehr oder der Verarbeitung auf Bitterkeit getestet werden. Dabei ist das Vorgehen folgendermaßen : Das Stielende, an dem meist kleine Reste des fast immer bitteren Stiels sitzen, wird etwa einen halben Zentimeter weggeschnitten. Dann wird ein weiteres kleines Scheibchen abgeschnitten und probiert. Ist dieses nicht bitter, so ist die ganze Gurke bitterfrei und kann verarbeitet werden. Ist das Stückchen bitter, wird es ausgespuckt und als Nächstes ein Stückchen vom Blütenende probiert. Ist dieses auch bitter, muss die ganze Frucht verworfen werden.

Wenn das Blütenende nicht bitter ist, kann die Gurke in der Mitte durchgeschnitten und ggf. mit weiteren Probeschnitten vom Blütenende her die Stelle gesucht werden, wo die Bitterfreiheit aufhört. Wenn Teile der Gurke nur ganz leicht bitter sind, können sie geschält (vom Blütenende Richtung Stielende) und probiert werden, ob das Fruchtfleisch schmackhaft ist. Wenn an einer Pflanze bittere Früchte auftreten, muss die Gurken noch nicht aufgegeben werden. Häufig verlieren die Früchte ihre Bitterkeit wieder, wenn sie noch an der Pflanze weiter reifen oder die später entwickelten Gurken sind nicht mehr bitter.

Wissenswertes

Die verschiedenen Gurkentypen können zwar prinzipiell alle für jedwede Nutzung verwendet werden, haben aber doch spezielle Eigenschaften, die sie für eine Nutzungsrichtung besonders geeignet machen. Während Salatgurken ziemlich lang sind und eine glatte oder leicht pickelige Schale haben können, sind die etwas kürzeren Vespergurken stets glatt, was für den Rohgenuss der ganzen Frucht angenehmer ist.

Als Landgurken werden Sorten bezeichnet die etwa eine Mittelstellung zwischen Salat- und Vespergurken einnehmen, meist aber etwas dicker als letztere sind. Oft wird der Begriff auch einfach für Freilandgurken verwendet.

Gewürzgurkensorten sind die kleinsten unter den Gurken, sie sind im jungen Zustand besonders knackig und behalten diese Eigenschaft auch beim Einkochen bei. Sie haben meist eine pickelige Schale. Die Schälgurken sind wiederum glattschalig und weisen ausgereift eine dicke Fruchtwand und eine im Verhältnis kleine Samenhöhle auf.

Schnurgerade, wie die Salat- oder Schlangengurken im Supermarkt, werden die Gurken übrigens nur im aufgeleiteten Anbau, wo sie frei nach unten hängend wachsen. Im ebenerdigen Anbau werden die Gurken häufig leicht gebogen, manchmal auch "krumme Gurken".

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