Anbautipps für Ringelblumen
Die ursprünglich aus Südeuropa stammende Ringelblume, selten auch Butterblume, Goldblume, Ringelrose, Sonnenwende oder Totenblume genannt, gehört mit ihren leuchtend gelben und orangen Blüten zu den beliebtesten Gartenblumen. Wild ist sie nur noch selten anzutreffen.
Ringelblumen (Calendula officinalis) finden als Zierpflanze, Aromapflanze und, durch ihren hohen Flavonoidgehalt, in der Heilkunde ihren Platz. Außerdem sind sie im Garten als Insektenmagnet, Mischkulturpartnerin und, durch ihre Pfahlwurzeln und Boden verbessernde Wirkung, als Gründüngungspflanze von Bedeutung.
Der richtige Standort für Ringelblumen
Sehr trockene und sehr feuchte Standorte sind zu vermeiden. Ansonsten stellen die Pflanzen nur geringe Ansprüche an den Boden, sie wachsen und gedeihen auch auf Lehm- und Moorböden.
Ringelblumen aussäen und anziehen
Ringelblumen können ab Ende März vorgezogen oder direkt ins Freiland gesät werden, Direktsaaten, auch als Folgekultur auf freigewordenen Flächen, sind bis Anfang August möglich.
Zwischen den Samen innerhalb der Reihe sollten 10 cm Platz gelassen werden; legt man mehrere Reihen an, so sollte der Abstand der Reihen ungefähr 30 cm betragen.
Fruchtfolge und Mischkultur
Ringelblumen werden auch gern als Mischkultur zusammen mit Gemüse angebaut. Geeignet sind z.B. Kohl, Kartoffeln und (Freiland-)tomaten. Allerdings wachsen Ringelblumen auf gedüngtem Boden sehr üppig und sollten ggf. ausgedünnt werden, damit sie keine Konkurrenz darstellen.
Ringelblumen ernten und lagern
Ab ca. Ende Mai fangen Ringelblumen an zu blühen. Für die Verwendung als Schnittblume, Tee oder Salbenzutat sollten die Blüten an sonnigen Vormittagen geschnitten werden. Zum Trocknen müssen sie an einem warmen, aber schattigen Ort ausgebreitet werden, da sie in der Sonne schnell ihre Farbe verlieren.
Ringelblumen verarbeiten und verwenden
Frisch auf den Salat gestreut sind die gelb-orangen Blütenblätter eine würzige Dekoration.
In der Heilkunde finden die getrockneten Blütenblätter Anwendung als Tee, der bei Entzündungen von Haut- und Schleimhäuten, Riss-, Brand-, und Quetschwunden positiv wirken soll. Der Tee kann sowohl innerlich als auch äußerlich in Form von Umschlägen, Kompressen und Verbänden angewendet werden.
So wird Ringelblumentee zubereitet: 1-2 Teelöffel Blütenblätter mit 250ml kochendem Wasser überbrühen und nach 10 Minuten abseihen.
Ringelblumensalbe soll schlecht heilende Wunden, Gelenk- und Muskelschmerzen und Nagelbettentzündungen positiv beeinflussen.
Es gibt viele verschiedene Rezepturen für die Herstellung von Ringelblumensalbe. Meistens werden die frischen Ringelblumenblätter gequetscht und mit einem Fett erwärmt. Der Wirkstoff setzt sich beim Erwärmen ins Fett ab, welches nach dem Erkalten dann für Einreibungen verwendet werden kann.
Wissenswertes
Die Ringelblume bildet drei verschiedene Samenformen aus, die drei verschiedene Verbreitungsstrategien nutzen:
Außen sitzen die Hakenfrüchte, die an Seepferdchen mit stacheligem Rücken erinnern – sie haken sich im Fell von Tieren oder der Kleidung von Menschen fest.
Im zweiten Kreis haben die Samen eine blasige Form (sog. Kahnfrüchte), die perfekt für die Verbreitung durch Wind geeignet sind.
Die inneren Samen haben durch ihre geringelte Form der Ringelblume ihren Namen gegeben. Diese fallen oft an Ort und Stelle zur Boden oder werden durch Regen weitergeschwemmt.
Verwechslungsgefahr
Vorsicht übrigens: Die Kap-Ringelblume hat nichts mit der Calendula officinalis zu tun. Sie gehört zwar auch zur Familie Asteraceae, aber sie ist für Mensch und Tier GIFTIG und gehört NICHT in den Salat oder die Kosmetik!
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