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Bio-Saatgut

Anbautipps für Stangen- oder Bleichsellerie

Stangensellerie, auch Bleichsellerie genannt, bildet fleischige Blattstiele. Zum Bleichen dieser Stiele können die Pflanzen zugebunden werden. Besonders gut gedeiht er an feuchten Standorten mit guter Nährstoffversorgung und verträgt auch Halbschatten. Es handelt sich um einen Lichtkeimer. Um die Keimdauer zu verkürzen, sollten die Samen 24 Stunden vor der Aussaat vorquellen. Stangensellerie ist geeignet als Gemüse oder im Rohkostsalat und ist eine geschmacklich milde Form des bekannteren Knollenselleries.

Stangen- oder Bleichsellerie anbauen

Der richtige Standort für Stangen- oder Bleichsellerie

Stangensellerie ist an das Klima von Nordeuropa bis nach Nordafrika gut angepasst. Wie die meisten Gemüsepflanzen liebt er einen humusreichen Gartenboden "in alter Kraft". Wichtig ist für Stangensellerie eine neutrale Bodenreaktion. Der pH-Wert sollte nahe 7,0 liegen, saure Böden verträgt Stangensellerie nicht. Hier kann gekalkt werden, am besten schon zur Vorkultur.

Dem manchmal zu lesenden Rat, Sellerie mit Kochsalz zu düngen, sollte (obwohl Sellerie eine salzliebende Pflanze ist) nicht gefolgt werden, da eine Bodenversalzung unbedingt zu vermeiden und nur schwer wieder zu beheben ist. Stangensellerie mag nährstoffreichen Boden, sollte aber selbst keine frische Düngung erhalten. Sehr geeignet für den Anbau von Stangen- oder Bleichsellerie sind feuchte Standorte, die allerdings nicht staunass sein dürfen. Auch halbschattige Standorte mag der Stangensellerie.

Stangen- oder Bleichsellerie aussäen und anziehen

Stangensellerie oder Bleichsellerie wird stets im Haus, Gewächshaus oder Frühbeet vorgezogen. Das sehr feine Saatgut wird am besten 24 Stunden vor der Aussaat in einem Glas Wasser eingeweicht, ein mehrmaliges Wechseln des Wassers (feines Teesieb verwenden) beschleunigt die Keimung. Vor der Aussaat wird das gequollene Saatgut dann auf einem Tuch oder Küchenpapier ausgebreitet, bis es äußerlich wieder lufttrocken ist. So lässt es sich viel leichter gleichmäßig aussäen als im nassen Zustand.

Die Aussaat in Saatschalen mit Aussaaterde erfolgt am besten im März, Aprilsaaten gehen auch noch, doch werden die Stangen bis zum Herbst dann nicht mehr ganz so schön. Aussaat bereits im Februar ist nur im warmen Frühbeet zu empfehlen, auf der Fensterbank reicht das Licht dann noch nicht aus. Wenn die Pflänzchen etwa 3 cm Größe erreicht haben, wird in Töpfe oder Topfplatten mit Anzuchterde pikiert.

Weitere Pflege

Im April oder Anfang Mai werden die Stangenselleriejungpflanzen bei einer Größe von etwa 10 cm aufs Gartenbeet ausgepflanzt. Wenn im Haus oder unter Glas vorgezogen wurde, sollten die Pflanzen etwa eine Woche vor der Pflanzung durch allmähliches Abhärten nach und nach an Sonne und Wind gewöhnt werden. Dazu können sie zuerst an einen schattigen Platz, danach in die Sonne gestellt werden.

Gepflanzt wird Stangensellerie in Reihen mit einer Weite von 35 bis 40 cm und einem Abstand von 30 cm in der Reihe. Stangensellerie wird meist üppiger als Knollensellerie. Nachdem zunächst mehrfach gehackt wurde, kann der Stangensellerie ab einer Höhe von 25 cm angehäufelt werden. Alternativ bietet sich der Anbau in einer dicken Mulchschicht an. In trockenen Zeiten ist Stangensellerie für Bewässerung dankbar.

Fruchtfolge und Mischkultur

Er folgt auf gut gedüngte Kulturen des Vorjahres, insbesondere Kohl, aber auch Kürbis, Gurken und viele andere. Eine dazwischen gestellte Gründüngung ist vorteilhaft.

Krankheiten und Schädlinge

Eingeschlossene und wenig durchlüftete Standorte mit dauernd hoher Luftfeuchtigkeit können die Blattfleckenkrankheit (Septoria apiicola) begünstigen.

Stangen- oder Bleichsellerie ernten und lagern

Im Spätsommer, etwas zwei bis drei Wochen vor der beginnenden Ernte müssen wir entscheiden, ob wir den Stangensellerie bleichen wollen oder nicht. Wenn die Pflanzen sich kräftig entwickelt haben und der Bestand dicht geschlossen ist, findet ein gewisses Selbstbleichen statt, vor allem von den Stangen in der Mitte der Pflanzen. Gebleichte Selleriestangen sind zarter und weniger bitter-scharf als die ungebleichten äußeren Stangen. Auch kommen Süße und Aroma bei den bleicheren Stangen besser zur Geltung.

Durch Zusammenbinden der Stangen kann das Bleichen im Innern gefördert werden. Sollen auch die äußeren Stangen gleichermaßen gebleicht werden, braucht es Hilfsmittel, wie Stroh oder Pappe, womit die Pflanzen umwickelt werden. Oder es werden Bretter rechts und links der Pflanzen in die Reihen gestellt. Ab September werden – ob nun gebleicht oder nicht – nach und nach die ganzen Pflanzen geerntet.

Zum Sofortverbrauch wird die Pflanze über der Erde mit einem kräftigen Messer abgeschnitten. Später können die restlichen Pflanzen ausgegraben und im Freien oder im Gemüsekeller in Sand eingeschlagen werden, wo sie sich einige Wochen halten. In dunklen Kellern findet dabei von selbst auch ein Bleichen statt. Allerdings ist eingelagerter Bleichsellerie meist nicht so schmackhaft wie frisch geernteter.

Stangen- oder Bleichsellerie verarbeiten und verwenden

Stangen- und Bleichsellerie kann sehr vielfältig verwendet werden. Die Stangen werden gewaschen und in Scheiben geschnitten Mischsalaten beigegeben, oder in kurze Stückchen geschnitten gedünstet, oft mit Zitrone angerichtet, oder zu Mischgemüse in der Art von Leipziger Allerlei gegeben. Längere Stücke werden auch wie Spargel zubereitet, zu Auflauf verarbeitet oder in Teighülle frittiert.

In Suppen kann Bleichsellerie den Knollensellerie ersetzen, besonders wem Knollensellerie zu streng schmeckt. Umgekehrt kann auch das stets ungebleichte und sehr herbe Laub wie Petersilie oder Schnittsellerie zur Suppe gegeben werden und gibt ihr einen kräftigen Selleriegeschmack. Für Salate ist das Laub in der Regel zu bitter. Stangenselleriestückchen können auch eingefroren werden.

Wissenswertes

Sellerie kann ganz leicht gegendert werden. Es ist nämlich sowohl "der Sellerie" als auch "die Selleri(e)" korrekt, Letzteres eher in Österreich. Wilde Selleri kommt als typische Salzpflanze nur in Meeresnähe und an Solequellen im Landesinneren vor. Sie ähnelt der kultivierten Schnittselleri, ist nur im Ganzen zierlicher. Von ihr aus ging die Kultivierung über die Schnittselleri und Stangenselleri zur Knollenselleri. Alle drei sind vergleichsweise junge Kulturpflanzen. Selleri war zwar schon im Altertum als Gewürz beliebt, sie diente im Mittelalter dann aber nur als Arzneipflanze.

Erst im 17. Jahrhundert begann die Gemüsenutzung der Schnittselleri und die züchterische Entwicklung der Stangen- und Knollenselleri in Italien. Von dort aus wurde sie nach Norden verbreitet. Eine der Selleri früher nachgesagte aphrodisierende Wirkung gehört ins Reich der Phantasie. Die leider ziemlich verbreitete Bezeichnung "Staudensellerie" ist falsch. Gemeint ist damit wohl die horstartige Form der "Selleriestauden", im botanischen Sinne Stauden – nämlich krautige, mehrjährige Pflanzen – sind sie keineswegs. Die Sellerie ist zweijährig.

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