Anbautipps für Rauke oder Rucola
Als Rauke oder Rucola werden aktuell vor allem zwei Kulturarten unterschieden: die einjährigen Salatrauken (Eruca sativa) und die mehrjährigen Doppelsame-Arten (Diplotaxis-Arten), die als Wildform der Salatrauke bekannt sind. Die Kulturen unterscheiden sich vor allem in der Blattform, Blütenfarbe und Geschmacksintensität. Die beiden Rauken-Arten zeichnen sich durch den typisch scharfen, kresseähnlichen Geschmack der Kreuzblütengewächse aus. Rauken lassen sich auch gut in Töpfen und in Balkonkästen kultivieren.
Rauke oder Rucola anbauen
Die Kultur ist sehr pflegeleicht und kann durch ihr schnelles Wachstum auch noch bis zum Wintereinbruch geerntet werden. Die mehrjährigen wilden Rauken können je nach Region auch mit Vlies geschützt den Winter überstehen und im Frühling nach einem Rückschnitt wieder neu austreiben.
Der richtige Standort für Rauke oder Rucola
Rucola bevorzugen einen lockeren, feuchten Boden. Beide Arten wachsen gut auf sonnigen, aber auch halbschattigen Standorten und haben keine hohen Nährstoffansprüche.
Rauke oder Rucola aussäen und anziehen
Die einjährigen Salatrauken können ab März direkt ins Beet gesät und wie Schnittsalat kultiviert werden. Die mehrjährigen Doppelsame-Arten (wilde Rauken) werden dagegen erst ab April vorgezogen und für einen üppigen Wuchs mit einem etwas größeren Pflanzabstand ins Freiland gepflanzt.
Weitere Pflege
Bei sehr trockenen Sommern kann der Geschmack durch eine gute Wasserversorgung milder gehalten werden. Je trockener und sonniger die Pflanzen stehen, desto schärfer werden sie im Geschmack.
Fruchtfolge und Mischkultur
Rauken gehören zur Familie der Kreuzblütler und in Mischkultur angebaut vertragen sich Rauken gut mit Salaten oder Portulak. Im Gewächshaus eignet sich die einjährige Salatrauke gut als Nachkultur.
Rauke oder Rucola ernten und lagern
Die einjährigen Salatrauken können bei einer Blattlänge von ca. 10-15 cm mehrfach wie Schnittsalat geerntet werden, wenn die Pflanzen über dem Herz abgeschnitten werden. Bei den mehrjährigen wilden Rauken können das ganze Jahr über einzelne Blätter von innen nach außen geerntet werden. Die Blätter der Rauken können anders als beim Salat auch noch gut bei Stängelbildung vom Stängel geerntet werden. Durch regelmäßiges Entfernen der Blütenstände bilden die Pflanzen immer wieder neue junge Blätter, wodurch sich die Ernteperiode verlängern lässt.
Rauke oder Rucola verarbeiten und verwenden
Der typische scharfe und kresseähnliche Geschmack der Kreuzblütengewächse wird im Wesentlichen von Senfölglykosiden hervorgerufen. Die Blätter der einjährigen Salatrauke sind milder im Geschmack, wohingegen die feineren Blätter der wilden Rauken einen höheren Gehalt an ätherischen Ölen aufweisen und dadurch ein etwas kräftigeres Aroma haben. Die Blätter der Rauken werden am besten direkt nach der Ernte frisch zubereitet.
Wissenswertes
Die vom Mittelmeerraum bis Indien verbreitete Rauke war bereits im alten Rom eine gebräuchliche Heil- und Würzpflanze. Neben den Blättern wurde auch das aus den Samen gepresste Öl verwendet (Ölrauke).
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