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Bio-Saatgut

Anbautipps für Möhren

Möhren, auch Karotten, Wureln oder Gelbrüben genannt, stehen durch ihre Sortenvielfalt als Ganzjahresgemüse zur Verfügung. Von den Frühmöhren mit den ersten möglichen Ernten im April (Treibmöhren) über regelmäßige Sommerernten mittelfrüher Sorten bis hin zu den Lagermöhren stellt sich die Vielfalt auch noch in unterschiedlich intensiven Aromen und verschiedenen Formen und Farben dar.

Möhren anbauen

Der richtige Standort für Möhren

Ein möglichst tiefgründiger, lockerer, humoser Boden und ausreichend Feuchtigkeit sind die Grundbedingungen für einen erfolgreichen Möhrenanbau. Staunasse Böden sind ungeeignet. Auch wenn die Möhre es zum Keimen gerne warm hat, ist sie ansonsten mit kühlen Temperaturen sehr zufrieden.

Möhren aussäen und anziehen

Möhren werden direkt gesät, brauchen ein relativ feines Saatbett und eine möglichst gleichmäßige Feuchtigkeit bis zum Aufgang. Verschlämmter Boden nach der Saat ist hinderlich und sollte vorsichtig mit dem Rechen gebrochen oder konsequent feucht gehalten werden.

Weitere Pflege von Möhren

Junge Möhren sind sehr empfindlich gegen die Konkurrenz durch Beikräuter. Deshalb sollte möglichst früh gehackt werden. Um die Reihen frühzeitig erkennen zu können, empfiehlt es sich, ein wenig schnellkeimenden Schnittsalat und/oder Radieschen gemischt mit den Möhren auszusäen. Die kleinen Möhren werden vereinzelt und weiter gehackt, Pflücksalat und Radieschen werden möglichst früh aus dem Bestand heraus geerntet.

Fruchtfolge und Mischkultur

Möhren gedeihen sehr gut nach Starkzehrer wie Kürbis, Kohl oder Kartoffeln. Eine Anbaupause von drei Jahren sollte eingehalten werden, d.h. auf dem künftigen Möhrenbeet sollten in den drei Jahren zuvor keine Doldenblütler (z.B. Pastinake, Sellerie, Petersilie, Fenchel) angebaut worden sein.
Die klassische Mischkulturpartnerin zur Abwehr der Möhrenfliege ist die Zwiebel; sie kann aber auch durch Porree ersetzt werden. Auch manche Kräuter sollen gegen die Möhrenfliege helfen, z.B. Rosmarin, der dann allerdings jedes Jahr ins Möhrenbeet umgepflanzt werden müsste. Ansonsten hilft eine Abdeckung mit Kulturschutznetz, Hühnerhaltung oder schlussendlich das Herausschneiden der Fraßgänge vorm Zubereiten… Und à propos Mischkultur: Möhre verträgt sich nicht nur sehr gut mit Zwiebelgewächsen, sondern auch mit Radieschen und Rettich, Salat, Erbsen und Mangold. Eine gemeinsame Aussaat mit Dill soll die Keimfreudigkeit der Möhren erhöhen und sinnvoll sein, obwohl beide zu derselben Familie gehören (Doldenblütler).

Krankheiten und Schädlinge

Bei feuchten Witterungsverhältnissen sollten täglich Schnecken abgesammelt werden (am besten abends).
Wühlmäuse können erheblichen Schaden anrichten. Hier hilft: Fallen stellen, Katzen im Garten mögen oder mit der Ernte schneller sein als die Mäuse.
Die Maden der Möhrenfliege (Psila rosae) verursachen die sogenannte Eisenmadigkeit der Möhren (rostfarbene Fraßgänge). Der Befall kann reduziert werden, wenn sehr früh (März) oder sehr spät (Juni) gesät wird.

Möhren ernten und lagern

Wenn nicht auf Endabstand vereinzelt wurde, können schon in sehr jungem Stadium erste Möhrchen gezogen werden, um den restlichen mehr Platz zu geben. Bei feuchtem Boden braucht es dazu oft kein Werkzeug. Sind die Möhren schon größer oder ist der Boden trockener, empfiehlt sich zum Ernten der Spaten: falls Möhren (oder Regenwürmer) erwischt werden, sind die Verletzungen glatt und nicht so verheerend wie mit der Grabegabel.

Möhren verarbeiten und verwenden

Hier geht alles: Roh direkt beim Ernten knabbern, als Knabbersticks mit Dipps aller Art, als Rohkost pur oder in Salaten sowie als Gemüse. Weniger bekannt ist vielleicht, dass das gesunde, frische Laub als Smoothie verwendet werden kann – oder das getriebene Laub im Winter: Die beim Zubereiten der Wurzeln abgeschnittenen Kronen werden auf einen Teller mit ein bisschen Wasser gelegt und ans Fenster gestellt. Das austreibende Laub kann klein geschnitten als Salatgewürz genutzt werden.
Möhren können auch milchsauer eingelegt, eingefroren (roh, blanchiert oder fertig zubereitet) oder eingekocht werden. Da es aber eigentlich fast das ganze Jahr über frische oder gelagerte Möhren gibt, ist das etwas für diejenigen, die das sehr mögen oder keine Lagermöglichkeiten für Wurzelgmüse haben.
Als Bestandteil für Brotaufstriche sind Möhren auch sehr gut geeignet.

Wissenswertes über Möhren

Die Kulturform der Möhren stammt wahrscheinlich aus Zentralasien und ist aus der dortigen Wildmöhren-Subspezie gezüchtet worden. Die Farben der Wurzeln waren gelb und rot-violett (in Afghanistan gibt es entsprechend gefärbte Wildmöhren). Im alten Griechenland und Rom wurden Möhren, eventuell auch schon gelb-orange, wild und kultiviert zu Medizin- und Speisezwecken genutzt. In Mitteleuropa wurden weiße Möhren im Mittelalter, eventuell auch nur die Wildformen, zumindest medizinisch genutzt. Die weißen mitteleuropäischen Möhren des 16. bis 19. Jahrhunderts stammen wahrscheinlich aus einer Kreuzung zweier europäischer Unterarten, der mitteleuropäischen und der mediterranen. Kreuzungen zwischen der mediterranen und der asiatischen Wildmöhre kann es im Überschneidungsgebiet schon im klassischen Altertum gegeben haben. Die afghanischen Kulturmöhren fanden ihren Weg jedenfalls über den Iran (10. Jahrhundert), Syrien (11. Jahrhundert) und Spanien (12. Jahrhundert) wahrscheinlich im 16. Jahrhundert nach Mitteleuropa. Dort wurden die orangefarbenen Möhren vermutlich im 17. Jahrhundert in Holland aus der Kreuzung von mitteleuropäischen weißen und asiatischen gelben Möhren gezüchtet.
Orangefarbene Möhren enthalten als farbbestimmende Farbstoffe vor allem β- und α -Carotin, gelbe Möhren das Carotinoid Lutein, rote und violette Möhren sind durch Anthocyane gefärbt. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Kalium und Eisen sowie ätherische Öle und Fruchtsäuren.
Im Lebensmittelhandel befindliche violette oder violett-orangefarbene Möhren sind meistens moderne Hybriden, auch wenn sie als „Urmöhren“ angeboten werden.

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