Anbautipps für Gartensalate
Gartensalate sind die beliebtesten Blattgemüse. Der Anbau ist durch die Anspruchslosigkeit der Pflanzen relativ einfach.
Es gibt eine große Vielfalt an Formen, Farben, Konsistenz und Geschmack: Kopfbildende oder rosettige Sorten; glatte oder gebuchtete Blattränder; glatte, gewellte, blasige, krause, weiche oder knackige Blätter; unauffällige oder deutliche Blattrippen; süße, buttrige oder herbe Geschmacksrichtungen und Blattfarben von gelb- bis dunkelgrün, hell- oder dunkelrot, grünrot oder gesprenkelt.
Gartensalate werden nach ihrer Kopfform und Blattbeschaffenheit in die Rubriken Kopf- oder Buttersalate, Eis-, Batavia-, Blatt-, Römer- oder Bindesalate eingeteilt. Manche Kopfsalatsorten sind besonders winterhart (Ganzjahres-Salate und Winterkopfsalate). Für die Direktsaat geeignete Blattsalate stehen bei uns in der Extra-Rubrik Schnitt- und Pflücksalate. Bei den Spargelsalaten können zwar die Rosetten für Salat genutzt werden, sie sind aber auf die Verwendung des Stängels hin gezüchtet und zählen somit zu den Stielgemüsen.
Gartensalate anbauen
Der richtige Standort für Gartensalate
Gartensalate lieben ein kühles, gemäßigtes Klima: im Frühjahr möglichst warm, im Sommer nicht zu heiß; und das bei gleichmäßiger Feuchtigkeit, da Salat nur flach wurzelt. Grundsätzlich besitzt Salat aber ein breites Anbauspektrum in unseren Breiten. Ein mittelschwerer, humoser Boden, anders ausgedrückt: ein guter Gartenboden ist perfekt. Im Boden ist ein zu hoher Salzgehalt schädlich und eine zu hohe Stickstoffkonzentration erhöht den Nitratgehalt in den Salatblättern. Deshalb sollte Salat nicht frisch gedüngt werden. Eine Initialzündung mit etwas reifem Kompost zur Pflanzung oder Saat ist völlig ausreichend. Falls mit Mist gedüngt wird, steht Salat in zweiter Tracht (also im Jahr nach einem frisch gedüngten Starkzehrer).
Gartensalate aussäen und anziehen
Grundsätzlich können alle Gartensalatsorten vorangezogen oder direkt gesät werden. Allerdings empfiehlt sich nicht beides bei allen Sorten. Welche Salate gesät werden können, ist sortenspezifisch. Manche Sorten vertragen z.B. keine Sommeraussaaten, sie reagieren darauf mit schnellem Durchschossen. Ganzjahre- und Wintersalate können noch sehr spät gesät werden und über den Winter stehen bleiben.
Salate vertragen bei der Aussaat keine hohen Temperaturen: Kühle Aussaaten (12 bis 16 °C) gehen schneller und besser auf.
Voranzucht: Das häufigste Verfahren bei Gartensalaten ist die Voranzucht. Je nach Bedingungen kann in Aussaat-Schalen im Gewächshaus oder auf der Fensterbank oder auch direkt in Töpfchen, Presstöpfe oder Quickpotplatten gesät werden. Das Saatgut sollte nur leicht mit Erde bedeckt und nicht zu tief gelegt werden (0,5 – 1 cm). Wurde in Schalen gesät, können die Pflänzchen pikiert werden, sobald die Keimblätter gut ausgebildet sind. Nicht zu nass halten, die Salate sollten immer wieder gut abtrocknen.
Gepflanzt werden kann, sobald die Ballen gut durchwurzelt sind. Davor empfiehlt es sich, die Pflanzen gegen UV-Licht, Wind und tiefere Temperaturen abzuhärten. Salate sollten eher flach gepflanzt werden, damit sich am Wurzelhals keine Fäulnis bildet. Tipp: Die Blätter der Jungpflanzen können vor dem Pflanzen als Babyleaf geerntet werden (ca. 1 cm über dem Herz abschneiden). Damit gibt es nicht nur die erste frühe Ernte, sondern die Pflänzchen leiden auch weniger stark unter Pflanzschock: Sie verdunsten weniger, brauchen weniger Wasser und wachsen schneller an.
Gartensalate sollten bei der Direktsaat nicht zu tief gesät werden. Sobald die Pflänzchen sichtbar sind, sollte gehackt und vereinzelt werden. Tipp: Um schon früh ernten zu können, können statt direkt auf Endabstand zu vereinzeln, kleine Salate nach und nach aus dem Bestand geerntet werden.
Nach der Pflanzung oder dem letzten Vereinzeln muss bis zur Ernte nur noch gehackt oder gemulcht werden.
Fruchtfolge und Mischkultur
In der Fruchtfolge sollte ein Abstand von zwei bis vier Jahren zu anderen Korbblütlern wie z.B. Artischocke, Sonnenblume und Cosmea stehen. Bei einem zu geringen Abstand oder einer zu engen Fruchtfolge können u.A. Viruserkrankungen, Sklerotinia auftreten.
Krankheiten und Schädlinge
Schnecken können in feuchten Phasen (und v.a. unter Mulch) Probleme verursachen. Angeblich sind rote Sorten weniger empfindlich gegen Schnecken.
Bei schlechter Durchlüftung, zu dichten und feuchten Mulchschichten oder während langer Regenperioden kann es im Salatbestand zu Fäulnis kommen.
Bei empfindlichen Sorten kann Sommerhitze zum sogenannten Randen führen: die Blattränder verbräunen und sterben ab. In fest geschlossenen Köpfen kann das auch zu Fäulnis führen. Hier hilft nur ein frühzeitiges Ernten.
Gartensalate ernten und lagern
Salate werden normalerweise geerntet, wenn sie einen schönen Kopf oder eine volle Rosette gebildet haben. Allerdings können auch – um eine Salatschwemme zu vermeiden – schon früher einzelne Pflanzen geerntet werden. Salate, die gerade anfangen zu schossen, sind noch lecker, werden allerdings mit fortschreitendem Schossen herber.
Wenn Salat für eine paar Tage im vor raus geernet wird, ist es sinnvoll dies in den Morgenstunden zuerneten.. Salate halten sich, in ein feuchtes Tuch gewickelt, im kühlen Raum einige Tage (Tuch immer wieder feucht machen). Alternativ können gewaschene Salatblätter im geschlossenen Gefäß im Kühlschrank aufbewahrt werden. Manche Sorten halten sich nach dem Ernten besser als andere. Allerdings ist die frische Verwendung direkt nach der Ernte am besten.
Bei direkt gesäten Schnitt- oder Pflücksalaten können schon sehr früh einzelne Pflanzen aus dem Bestand genommen werden, um den anderen mehr Platz zu geben. Wenn Salate mit ihrer Pfahlwurzel geerntet werden (diese entwickelt sich nur nach Direktsaat), können sie in Wasser gestellt noch ein paar Tage frisch gehalten werden.
Gartensalate verarbeiten und verwenden
Gartensalate werden normalerweise zu frischen Salaten zubereitet oder einzelne Salatblätter werden als Brotbelag genutzt. Weniger bekannt ist die Zubereitung als Kochsalat oder der Schosstriebe als Gemüse.
Ihre Frage wurde nicht beantwortet oder Sie brauchen noch einen Rat?
Unser Gartentelefon hilft Ihnen gern weiter:
(Jan. bis Okt. Mittwoch 18-20 Uhr)